Jahreshauptversammlung 2021 und Rückblick auf das Jahr 2021 von Bernd Moser, 1. Vorsitzender

 

Freundeskreis der Partnerstädte

Jahreshauptversammlung 2021, Mittwoch 7. Juli 2021, 19:00 Uhr


1. Begrüßung


 

2. Genehmigung der Tagesordnung

TOP 8.7 wird zu 9.


 

3. Totengedenken:


 

4. Jahresrückblick 2020 und Ausblick 2021

4.1 1. Vorsitzender

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Partnerstädte,

erlauben Sie mir bitte, dass ich zu Beginn des Berichts zu unserer Tätigkeit für den Freundeskreis, wieder über den Tellerrand des Vereins hinausblicke und kurz den Rahmen skizziere innerhalb dessen wir im vergangenen Jahr gefangen waren, und der uns auch zukünftig prägen wird.

Dies tue ich wohl wissend, dass Sie ja als Mitglieder unseres Vereins diese Offenheit und das Bewusstsein dafür haben, sich für eine Welt einzusetzen, die mehr Respekt, Toleranz, Freiheit und Gerechtigkeit möglich macht.

Zum dritten Mal infolge setze ich an den Anfang meines Jahresrückblicks den gleichen Satz des großen französischen Autors und Humanisten Jean de la Bruyère aus dem 17. Jahrhundert. Er lautet: „Nur an sich und das gegenwärtige zu denken, ist die Quelle der Fehlgriffe der Staatskunst.“ Ein Jahrhundert später brach die Französische Revolution aus und das „Ancien Régime“ zusammen.

Im vergangenen Jahr sprach ich u.a. davon, dass „heute Konsequenzen von globalem Ausmaß drohten: die Zerstörung der Lebensgrundlagen auf unserem Planeten“.

Seit fast eineinhalb Jahren hat die Corona-Pandemie unsere Welt und auch uns im Griff und bestimmt in großen Teilen unser Leben. Sie ist, wie es bereits im ersten Bericht des Club of Rome, im Jahr 1973 viele Wissenschaftler benannten, das Ergebnis eines rücksichtslosen Umgangs mit den natürlichen Ressourcen auf unserem Globus – im Namen eines vermeintlichen Fortschritts und eines fundamentalistischen Glaubens an ein ewiges wirtschaftliches Wachstum.

Mit Blick auf die sogenannten „Sustainable Development Goals=Nachhaltigen Entwicklungszielen“, die von den Vereinten Nationen 2015 mit Horizont 2030 beschlossen wurden, hat der offizielle UN-Bericht am gestrigen Dienstag festgestellt: Neben den Millionen Toten an und mit SarsCov-2 hat die Pandemie 120 Millionen Menschen zusätzlich in Armut gestürzt, 255 Millionen Arbeitsplätze gingen verloren, 82 Millionen Menschen sind auf der Flucht und die Zahl der Hungernden hat sich um bis zu 132 Millionen auf 9,5% der Weltbevölkerung= ca. 720 Millionen erhöht. Auf die verheerenden Folgen für die Schulbildung gehe ich an dieser Stelle nicht ein, obgleich diese gerade für ein demokratisches Gemeinwesen von größter Bedeutung ist.

Der Bericht vermerkt jedoch auch eine positive Entwicklung: Immer mehr Länder hätten aufgrund der katastrophalen Folgen der Pandemie erkannt, dass sie zur Erreichung der nachhaltigen Ziele mehr tun müssten.

Vielleicht erinnern Sie sich noch an meinen Brief zur Mitte des vergangenen Jahres, in dem ich die leise Hoffnung äußerte, dass in unserem Land und anderen Teilen der EU politische Stimmen laut geworden seien, die nach der Pandemie von einer „Rückkehr zu einer anderen Normalität“ sprachen.

In unserer Bundesrepublik wird sich im Zusammenhang mit der im September anstehenden Wahl zeigen, ob die politisch Verantwortlichen dies weiter ernst meinen, oder nicht vielmehr auf die Vergesslichkeit des Wahlvolks und die systemimmanente Neigung zum Eigennutz für ein „weiter so“ setzen.

Anrede,

Wie hat nun die Pandemie unser Vereinsleben im Würgegriff gehabt?

Von den für 2020 vorgesehenen Aktivitäten konnte eine noch uneingeschränkt stattfinden:

Am 6. März präsentierte der Neurobiologe und Lernforscher Prof. Dr. Martin Korte von der TU Braunschweig, vor vollem Hause, in der Alten Synagoge, Einsichten zum Thema: Gewohnheiten, Routinen und Süchte. Die Macht des Unbewussten und wie man ihr begegnet. Die anwesenden Gäste erfuhren etwas über sich selbst, „Ihre Kehrseite“ wie sie Prof. Korte in einem Artikel mal selbst nannte, und wie man eigenes Lernen und die eigene Kreativität fördern könne. Dies gilt auch für politisch Verantwortliche! Die Rückmeldungen der Anwesenden waren durchgängig begeistert.

Der Besuch einer Handvoll von Repräsentant:innen von SR, Verwaltung und Freundeskreis in Trzebnica, vom 11. Bis 14. September 2020, bot dann Gelegenheit, etwas tiefer gehende, persönliche Gespräche zu führen und wiederum beeindruckende Zeugnisse der wirtschaftlichen, städtebaulichen und kulturellen Entwicklung unserer polnischen Partnerstadt wahrzunehmen. Auch war die Gastfreundschaft unserer polnischen Frend:innen, wie stets, außerordentlich!

Im zu Ende gehenden Berichtsjahr traf sich der Vorstand zu 9. Sitzungen, davon zwei Mal auf virtuellem Wege.

Wie stets erfolgte der Austausch zu den TOPs konzentriert und höchst sachlich und endete nach max. 90 Minuten.

Am 9. Mai 2021 fand ein Gespräch des Vorstands mit der/dem Referent:in des Stadtrates für Kultur statt.

Anrede,

An dieser Stelle ergeht wieder mein ausdrücklicher Dank an die Mitstreiter:innen im Vorstand für ihr großes und dauerhaftes Engagement, auch in schwierigen Zeiten. Gleichzeitig ein dickes Dankeschön an H. Hartner, der als Bindeglied zu OB und SR gewohnt sachlich, aber auch kreativ zum Gelingen unseres Wirkens beitrug, und an die MA:innen in der Verwaltung, die sich wieder engagiert einbrachten.

Last but not least“ geht unser Dank wieder an den OB und den SR unserer Stadt für die weiterhin großzügige Unterstützung unserer Anliegen.

Anrede,

was steht für das Jahr noch an?

Von meiner Seite ist noch ein Veranstaltungstermin zu nennen, der uns

am 8. Oktober diesen Jahres, um 19:30 Uhr, in der Alten Synagoge, den Reiz bieten wird, den Philosophen zu erleben und zu hören, der sich in Deutschland immer wieder auch in die sog. Niederungen der Politik wagt und sich zu aktuellen, gesellschaftlichen Problemen dezidiert äußert. Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, München spricht zum Thema: Die gefährdete Rationalität der Demokratie. Wir dürfen alle auf seine Ausführungen gespannt sein.


 

Am 25. September 2021, 19:00 Uhr ist, Stand heute, das Rendezvous der Sinne in der Rathaushalle vorgesehen. Die Einladung erfolgt rechtzeitig.


 

Einen Termin für einen Besuch im Museum für Franken, geführt von Dr. Schneider werden wir Ihnen rechtzeitig mitteilen.


 

8. Neuwahlen

8.1 Vorschläge?


 

Wahlverfahren: Vorschlag :per Akklamation – wenn keine schriftliche Abstimmung verlangt wird!


 

8.2

8.3 In alphabetischer Reihenfolge!

Für Trzebnica/Trebnitz ist eine Veränderung angezeigt, da Claus Lux aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung steht.

Dank an Claus Lux und Frau Lux!

8.4 Eine Veränderung ist nötig, da Wioletta  Baumgartner-Sauer als stv. Vorsitzende für Trzebnica zur Wahl steht!

 

Dank an H. Arndt-Landbeck!

Dank an alle!


 

Anrede,

um die etwas düsteren Fakten des Anfangs meiner Ausführungen aufzuhellen, zum Ende des offiziellen Teils noch einige Sätze:

Am morgigen Donnerstag, den 8. Juli 2021, wird Edgar Morin, französischer Soziologe und Philosoph, 100 Jahre alt. Im Juni erschien sein neues Buch:

Lecons d’un siècle de vie – Was mich 100 Jahre gelehrt haben“

Morin lässt in seinen Büchern die Leser:innen an seinem Denken teilhaben, und dem gibt Bert Brecht in seiner „Legende von der Entstehung des Buches Taoteking“ Ausdruck, als der Knabe erklärt, was der Meister herausgefunden hat:

Dass das weiche Wasser in Bewegung/ mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt./ Du verstehst, das Harte unterliegt!“

Anrede,

bleiben Sie gesund – und bleiben wir weiter zuversichtlich!


 

Herzlichen Dank!

 

Ihr

Bernd Moser

1. Vorsitzender