Bürgerfahrt nach Prades über Marseille - Aix-en-Provence - Nîmes vom 7. bis 13 Juni 2017 | Partnerschaftsvereine im Landkreis feiern den '14 juillet' in Kitzingen |
Kitzinger Bürger nahmen durchweg schöne Eindrücke von einer
gemeinsamen Reise zur Partnerstadt Prades am Fuße der Pyrenäen mit.
Die Gastgeber mit der Vorsitzenden Annie-Michelle Kiel scheuten
keine Kosten, sorgten für die Übernachtung und luden die Kitzinger
großzügig zum Essen ein. Mit Privatwägen und einem städtischen
Kleinbus wurde vier Tage lang die reizvolle Landschaft bis hin ans
Mittelmeer erkundet. In der Prader Kirche Saint-Pierre mit ihrem
prächtigen Altar erlebten die Gäste ein erhebendes
Requiem für Sopran
mit großem Chor (mit über 40
Sängern aus Nord-und Südkatalonien) nach
Gabriel Urbain Fauré. Zum
gelungenen Gemeinschaftsabend, zu dem die Gastgeber opulentes Essen
und Getränke mitbrachten, trat der katalanische Chor Alegria auf.
Ein musikalisches Universalgenie stellte typische Instrumente der
Pyrenäenlandschaft vor. Die Fahrt verlief diesmal nach einem neuen Muster. Mit dem Flugzeug ging es zunächst nach Marseille, einer Perle des Mittelmeers. Nach der Stadtbesichtigung schloss sich eine kleine Schifffahrt nach Château d‘If an. Mit dem Bus gelangte die Gruppe über Aix-en-Provence und Nîmes in die Partnerstadt. Bei der Heimfahrt zum Flughafen nach Barcelona gab es noch einen Abstecher nach dem malerischen Tossa de Mar an der Costa Brava.
Jocelyne Nicoly befand in einem Résumé, dass die partnerschaftlichen Bindungen stärker sind als derzeitige europafeindliche Bewegungen.
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Zum französischen Nationalfeiertag, dem „14 juillet“, der Erinnerung an den Sturm auf die Bastille in Paris am 14. Juli 1789, luden die Partnerschaftsvereine von Marktbreit, Schwarzach und Kitzingen, die mit Kommunen in Frankreich verschwistert sind, Passanten auf dem Kitzinger Markt zum Mitfeiern ein. Französische Weine und ein Imbiß, teils von ansässigen Franzosen gereicht, wurden gerne angenommen und selbst ein kurzer heftiger Wolkenbruch und ein plötzlicher zweifacher Überschallknall taten der guten Stimmung und den Gesprächen keinen Abbruch. Ganz anders war es zu Zeiten der französischen Revolution in Kitzingen. Da herrschte große Sorge, Franzosen könnten die gar gefährlichen Ideen der Französischen Revolution von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit auch in Kitzingen verbreiten. Eine besondere Verordnung wurde 1794 erlassen: „So soll keinem ausgewanderten Franzosen der Aufenthalt gestattet werden außer einem Elsässer, was aber beim Amt sofort anzuzeigen ist.“ (Aus der Kitzinger Stadtchronik) Ein weiter Weg bis zur heutigen so selbstverständlich erscheinenden deutsch-französischen Freundschaft sollte folgen.
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