Mitgliederversammlung am 03.02.2020

Bericht 2019


Liebe Freundinnen und Freunde unseres Partnerschaftsvereins!


Im Jahr 2019 gab es folgende gelungene Aktivitäten:


Die erste war die Bürgerfahrt zu unserer französischen Partnerstadt Prades in der Zeit vom 12. bis 17.Juni. Nach einem guten Flug von Frankfurt nach Marseille mit der Lufthansa erwartete uns am Flughafen unser Busfahrer Jean-Marc, der schon mehrmals früher nach Kitzingen reiste. Er fuhr uns zu unserem Hotel in Arles an der Rhône, bekannte Stadt als ‚das Rom im Gallien‘, wegen seiner gut erhaltenen Bauwerke wie Amphitheater, Theater, Thermen, Forum und Stadtmauer aus der Römerzeit. Der erste Tag war zuerst die Lavendeltour und führte uns zur 800-jährigen romanischen Zistersienserabtei von Sénanque, die allerlei Produkte aus Lavendel herstellt. Auf der Fahrt entdeckten wir noch einige weitere schöne Ecken im Herzen der Provence:

Gordes, das Künstlerstädtchen, das hoch mit seinen engen Gassen und schattigen Terrassen auf einem Felsen liegt, und dann das „Colorado“ im Roussillon, so genannt wegen seiner ockerfarbenen Felslandschaft. Letztendlich, mit der reizvollen Ansicht auf Baux-de-Provence erreichten wir die „Carrières de lumière“ (Lichtsteinbrüche), wo uns eine audiovisuelle Schau in Multivision zu erwartete. Diese Schau zeigte uns die Gemälde des holländischen Malers Van Gogh in XXL-Format projiziert,teilweise animiert und mit Musik untermalt. Diese neue Technik ermöglicht einen neuen Umgang mit der Kunst und über eine neue Optik werden fast alle Sinne angeregt und führen dazu, die Kunst nahezu körperlich zu erfahren.
Van Gogh ist im Februar 1888 nach Arles gekommen, um mehr Licht in seine Werken einzubringen. Es war seine produktive Phase, da er in 15 Monaten 300 Werke schuf.
Am nächsten Tag waren wir auf den Spuren einiger seiner berühmten Gemälde in Arles : mal das Café am Abend, mal der Garten in der Anstalt, mal die Brücke über der Rhône und viele andere. Alles war gekennzeichnet mit einer Kopie seiner Werke zum Vergleich mit der Realität. Eine kleine Stadtführung unternahmen wir auch, bevor die Reise nach Prades losging. Unterwegs machten wir zu Mittag Pause in Sète, eine künstlich angelegte Stadt mit Hafen am Mittelmeer, damals im Auftrag von König Ludwig XIV. Dann kamen wir abends wie geplant in Prades an, wo die Pradeer uns mit Freude willkommen hießen. Und zwar wie wir das schon kennen, spontan mit Küsschen hier, Küsschen da, fast ohne Ende.
Laut Programm besuchten wir am nächsten Tag vormittags am Marktplatz in Prades den Markt mit regionalen Spezialitäten, dann fuhren wir nach Eus bei Prades, einem der schönsten französischen Dörfer und auch zum Städchen Villefranche mit seiner Befestigungsanlage. Wir kamen rechtzeitig zum Stadtempfang im Rathaus von Prades zurück. Nach der schönen Rede auf französisch vom 2. Kitzinger Bürgermeister Heisel freuten wir uns auch, mit früheren Besuchern von Kitzingen zu plaudern.
Der nächste Tag galt vormittags Collioure am Mittelmeer: bevor wir zum bekannten Wochenmarkt liefen, hielt Ludwig vom Partnerschaftskomite eine Rede über die Geschichte der Stadt. Es blieb auch noch Zeit für einige Kitzinger zu baden und am Strand einen Aperitif zu schlürfen oder im Ort Mittag zu essen.

Am Nachmittag fuhren wir nach Banyuls weiter, zum Bio-diversarium, eine wissenschaftliche Meeres Station, wo wir allerlei Fische und Tiere des Mittelraums bewunderten.
Dann kam der Tag der Heimreise: mit schweren Herzen nahmen wir Abschied von unseren Pradeer Freunden und unsere Reiseroute führte uns zum Flughafen von Toulouse, mit einem Abstecher nach Carcassonne, berühmt für die mittelalterliche Befestigungs-anlage.

Diese schöne Zeit war im Juni. Leider hat der Klimawechsel auch hier zugeschlagen: nämlich vor 2 Wochen wütete der Sturm Gloria von Spanien her, wie die Pradeer einen solchen noch nicht erlebt haben. Im französischen Fernsehen sah ich in Prades den Marktplatz mit 20cm Schnee bedeckt. Es hatte in 3 Tagen stark geschneit, sogar 60cm hoch in Vernet-les-bains, das höher als Prades gelegen ist, und über 2m Schnee auf dem Berg Canigou. Dann kam starker Regen auf die Region nieder und das Ergebnis waren Überflutungen in Perpignan und in Collioure. Da waren Monsterwellen bis in Ort hinein und kein Strand war zu sehen und sogar einen Erdrutsch vor Villefranche auf die Verkehrsstraße. Meine Kollegin Annie bestätigte, daß niemand drei Tage lang wegen Straßensperrungen nicht nach Prades herrunterfahren konnte. Nach einigen Tagen war mit der Sonne alles vorbei.
Kurzer Zeit nach der Rückreise wurde bekannt, daß im Frankfurter Städel Museum eine der größten Ausstellungen in Vorbereitung war. Sie sollte dem bekannten Künstler Vincent van Gogh gewidmet sein und ihn als Vorreiter der modernen Malerei in Deutschland zeigen. Nach meiner Erkundigung zu einer eventuellen Besichtigung und nach Absprache in unserer Partnerschaftssitzung konnte ich Frau Rauh von der VHS-Kitzingen gewinnen. Und so entstand Anfang November eine gemeinsame Busfahrt der VHS und unseres Vereins zu dieser Ausstellung. Eine gebuchte kompetente Führung mit vielen Details zum ,Mythos van Gogh“ erwartete unser Gruppe in Frankfurt.
Es war übrigens ein gelungener erster Anfang der Zusammenarbeit der VHS Kitzingen mit unserem Partnerschaftsverein.


Jetzt ein Blick auf die Veranstaltungen 2020:

- wir erwarten den Besuch unserer Freunde aus Prades in der Zeit des Weinfestes, Ende Juni

- am Freitag, den 25. September in der Rathaushalle ist Frankreich für das Rendez-vous der Sinne eingeplant. Ich würde gerne von Ihrer Seite hören, wie der Abend ablaufen könnte.

- vielleicht folgt im Herbst zum 50. Jahrestag des Todes von General de Gaulle (am 09. November) ein Vortrag mit dem Pariser Politologen Professeur Henri Ménudier (er spricht fließend Deutsch) über die deutsch-französische Zusammenarbeit in Europa nach dem Brexit oder so ähnlich.

Meine liebe Freunde, das war den Jahresrückblick von meiner Seite. Ich bedanke mich für Ihr Zuhören und für Ihre Unterstützung immer ein friedliches Europa im Auge, welches dank dem Miteinander von bürgerschaftlichen Vereinen wie dem unserem und Jugendaustausch wie Schülerfahrten gewachsen ist.

Vive l'amitié franco-allemande.