Mitgliederversammlung am 08.02.2017 Jahresbericht 2016
Liebe Freundinnen und Freunde unseres Partnerschaftsvereins!
Im Jahr 2016 gab es einige gelungene Aktivitäten:
Die erste fand im Einklang mit unserem Stadtfest statt. Vom 2. bis 7. Juni verweilte eine Delegation von Pradeern bei uns, die per Flug und 3 Mietwagen den Weg von Frankfurt-Hahn nach Kitzingen fanden. Leider hatte sich trotz GPS der Fahrer eines Mietwagens zu guter Letzt im Zentrum von Würzburg total verfahren. Gut dass Herr Moser mit Handy auf Französisch den Weg erklärte und Herr Ruß sich auf die Suche nach ihnen machte. So sind 4 Reisende erst drei Stunden später in KT angekommen! Dann konnten endlich alle unsere Freunde in ihren jeweiligen Gastfamilien ein fränkisches Abendessen genießen. Ja, die Gastfamilien von Kitzingen und Umgebung, man kann es nie oft genug sagen: ganz großen und herzlichen Dank für Ihr Engagement und Ihre Unterstützung, wenn unsere Gäste aus den Partnerstädten kommen. Natürlich waren die Pradeer von der Vielfalt der Attrak-tionen beim Stadtfest begeistert. Mitgemacht haben unsere Gäste auch aktiv bei einem Stand des Freundeskreises der Partnerstädte, wo wir die Partnerstadt Prades mit Prospekten und rotem Weinausschank präsentierten. Ein Weinfass hatten die Gäste eigens dafür mitgebracht.Aber das war ein Aperitifwein mit fast 20 Prozent Alkohol. Bei der Junihitze ein Glas trinken führte dazu und das kann ich Ihnen sagen: einige Kitzinger sprachen dann Deutsch mit einem französischem Akzent oder haben sich wie daheim gefühlt, nämlich in Frankreich! Der Info-Stand war ein Erfolg, die Betreuer waren allerdings anschließend vorübergehend taub wegen der Nähe zu den großen Musikboxen. Als Ausflugsziele für unsere Gäste wählte ich diesmal Ochsenfurt mit französischer Führung und das Kloster in Ebrach, sowie in Absprache mit unserer Stadthaupt-verwaltung, den Baumwipfelpfad. Ich hatte auf ein schönes Wetter gehofft, aber ich weiß nicht warum es so schief gegangen ist: Petrus hat alles durcheinander gebracht! An diesem Tag fiel soviel Regen, dass wir es nur bis zur Kasse geschafft haben, ohne eintreten zu können. In Prades war gleichzeitig wegen Dauerhitze Wassermangel! Unsere Gäste haben das recht philosophisch genommen, nämlich wie der Philosoph Schopenhauer sagen würde: man soll zufrieden sein, mit dem was man hat und nicht um das trauern, was einem fehlt! Nachdem dieses Erlebnis buchstäblich ins Wasser gefallen war, haben wir als nächstes einen Platz im Trockenen gefunden: das Stadtmuseum mit der großen Ausstellung über die ‚wasserlose‘ Sahara.Alle unsere Besucher waren begeistert. An fränkischen kulinarischen Spezialitäten hatte es abends dank Unterstützung unserer Stadthauptverwaltung auch nicht gefehlt! Mit dieser turnusmässigen Aktion, die als Ziel hat, Kultur und Lebensart der Kitzinger unseren Partnern näher zu bringen, waren alle recht zufrieden.
Eine andere regelmäßige Aktivität unseres Partnerschafts-vereins war Ende September das Rendez-vous der Sinne mit dem Thema Frankreich. Zusammen mit Gunter Voit, dem Meister der Gastronomie schlechthin, habe ich ein neu konzipiertes Programm anbieten können.Ein Kitzinger Wirt hatte ein Buffet mit französischen Spezialitäten vorbereitet und dann konnten wir auch noch einen feurigen Kulturbeitrag mit Flamenco-Lieder und Tänzen erleben. Die Veranstaltung war voll belegt und alle Gäste waren sehr zufrieden.
Es kam auch in dem vergangenen Jahr zu erfreulichem Treffen. Unter den Pradeer Gästen waren auch zwei Personen, die Kontakt zwischen Ihrer Gastronomiefachschule in Vernet-les-Bains und dem Gasthaus Tilman in Würzburg herstellen wollten. Herr Moser bot sich an, bei diesem Kontaktgespräch als Dolmetscher zu fungieren. Dieses Projekt der Jugendhilfe könnte eventuell nächstes Jahr erste Früchte tragen.
Eine besondere Freude erlebten wir letzte Woche zum 54. Jahrestag des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages, dem sogenannten Elysee-Vertrages, mit dem Vortrag von Monsieur Philippe Gustin, dem ehemaligen französischen Botschafter in Rumänien und Präfekt der Normandie. Das Thema war:“Können die deutsch-französischen Beziehungen Europa einen neuen Impuls geben?“ Mit einer Extra-Einladung hatten alle Mitglieder davon Kenntnis erhalten. In einem Rückblick ging er auf Unterschiede in Traditionen, Nationalismen und historischen Erfahrungen der Nachbar-länder ein. Trotz vieler Rückschläge funktioniert die Zusammenarbeit heute noch, insbesondere in der Wirtschaft und in der Zivilgesellschaft:
Nach dem Brexit bleiben nur noch unsere 2 Länder als Motor für die europäische Einigung. Für ein neues Modell Europas sieht M. Gustin die Wertegemeinschaft, die es zu verteidigen gilt. Wegen der jetzigen US-Politik muss ein Zusammenrücken Europas stattfinden. Eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik ist besonders wichtig.Was die innere Sicherheit betrifft, muss das Schengener Abkommen überdacht werden. In der Wirtschaftspolitik sollen Regeln, für alle annehmbar, aufgestellt werden. In der jetzigen Lage Europas „träumen wir nicht mehr, wissen wir nicht, wohin wir gehen und andere profitieren davon.“ Auf unserer Internetseite steht der ausführliche Artikel, von meinem Mann Martin Nicoly verfasst.
Und jetzt was erwartet uns an Veranstaltungen 2017?
Nach meiner Rede ist es jetzt Zeit miteinander anzustoßen, und zum Trinken.Im Französischen heißt ‚anstoßen, auf etwas trinken‘ aus dem Deutschen entlehnt ‚trinquer‘. Es lebe Europa auch in schweren Zeiten und besonders sein Kern Deutschland und Frankreich/Vive l'amitié franco-allemande.
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